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Aktuelle Informationen zum Reaktorunfall in Japan

[H6 03.2011]

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit beantwortet auf seiner Webseite Fragen zu möglichen Auswirkungen des Reaktorunglücks in Japan.

[FETTAuswirkungen des Reaktorunfalls in Japan auf die Gesundheit in Deutschland]

Aufgrund der großen Entfernung zwischen Japan und Deutschland ist mit einer Gefährdung der Gesundheit für die deutsche Bevölkerung nicht zu rechnen. Von einer vorsorglichen Einnahme von Jodtabletten wird dringend abgeraten! Details erfahren Sie unter www.jodblockade.de sowie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt.

Derzeit wird die Wahrscheinlichkeit, dass aus Japan in Bremen einreisende Passagiere durch zuvor erlittene dortige Verstrahlung ernsthaft gefährdet sind, als sehr gering eingeschätzt. Grundsätzlich kann dies jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Bei von Strahlen möglicherweise betroffenen („kontaminierten“) Personen ist zunächst zu klären, ob diese kurz zuvor

  • eine radiologische und/oder nuklearmedizinische Untersuchung hatten oder
  • aus einer stark kontaminierten Region Japans evakuiert wurden
    Anschließend kann bei diesen im Bedarfsfall eine nuklearmedizinische Untersuchung durchgeführt werden. Für Bremen Stadt ist hierfür nach der hiesigen behördlichen Dienstanweisung das Klinikum Bremen Mitte (Zentrum für Radiologie), in Bremerhaven das Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin im Klinikum Reinkenheide die zuständige Einrichtung. Dort wird gemeinsam über das weitere Verfahren entschieden, insbesondere über die ggf. notwendige Verlegung / Weiterleitung in ein Strahlenzentrum in Hamburg oder Hannover.

Weitere aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf der Homepage des Bundesamtes für Strahlenschutz.

[FETTLebensmittel aus Japan und der Pazifik-Region]

Die Ereignisse in Japan werfen eine Reihe von Fragen auf – auch in Bezug auf die Sicherheit von Lebensmitteln.
Die Einfuhr von in Japan erzeugten oder hergestellten Lebensmitteln über den Seehafen in Bremerhaven ist sehr gering. Gleichwohl werden regelmäßig Fischsendungen, die aus dem Pazifikraum stammen, über Bremerhaven eingeführt.

Nach den bisher vorliegenden Informationen kann davon ausgegangen werden, dass durch die Ereignisse in Japan keine „verstrahlten“ Lebensmittel nach Europa kommen werden.

Unabhängig von dieser Einschätzung gibt es seit rund 25 Jahren in Deutschland und der europäischen Gemeinschaft ein Integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Radioaktivität (IMIS), in dem u.a. kontinuierlich auch Lebensmittelproben untersucht werden, so dass unabhängig von den aus Japan vorliegenden Informationen eine Aussage über die radioaktive Belastung von Lebensmitteln jederzeit möglich ist.

Im Rahmen dieses Radioaktivitätsmonitorings werden in den nächsten Monaten von der Grenzkontrollstelle in Bremerhaven bevorzugt Lebensmittel-Sendungen aus Japan oder angrenzenden Regionen beprobt und an die Landesmessstelle für Radioaktivität an der Universität Bremen weitergeleitet.

Zum Sachstand in Japan und zur Bewertung möglicher Auswirkungen durch das Kernkraftwerk Fukushima wird auf folgenden LINK verwiesen:

Bundesamt für Strahlenschutz

Informationen zur Kontrolle von importierten Lebensmitteln veröffentlicht auch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

[FETTEinfuhr anderer Waren aus Japan]
Waren aus Japan erreichen Bremen v. a. über die Flughäfen und Häfen. Vom Flughafen Bremen aus gibt es keine reguläre Direktverbindung nach Japan.

Nach Mitteilung des BMU ist derzeit keine Kontamination an Schiffen, die deutsche Häfen anlaufen, zu erwarten.

Damit Schiffe, Ladung und Besatzung während der Überfahrt nicht kontaminiert werden, empfehlen die örtlichen Behörden den Schiffsbesatzungen, die Unfallstelle rund 100 Kilometer zu umfahren. Schiffen, die sich seit dem 13. März 2011 innerhalb dieses Umkreises befunden haben, wird empfohlen Kontaminationsmessungen vorzunehmen, um eine Gefährdung durch Schiff oder Ware auszuschließen.

An den Hafenstandorten Bremerhaven und Bremen besteht ein enger Austausch zwischen den beteiligten Stellen. Falls nötig können diese wirksame Maßnahmen ergreifen. So ist weiterhin sichergestellt, dass keine kontaminierten Waren aus Japan eingeführt werden und für die im Hafen tätigen Personen keine Gefährdung durch den Atomunfall in Japan ausgeht.