Ursache für die in den letzten Tagen nachgewiesene Belastung von tierischen Lebensmitteln wie Eiern und Geflügelfleisch mit Dioxin ist die nicht zugelassene Verwendung von Mischfettsäuren mit technischer Zweckbestimmung (z. B. für die Papierindustrie oder die Herstellung von Schmiermitteln) bei der Produktion von Pflanzenfettmischungen, welches in Futtermittel für Geflügel und Schweine eingemischt wurde.
Von dem Hersteller des Futterfettes, einem Betrieb in Schleswig-Holstein, wurden nach derzeitigem Kenntnisstand insgesamt 25 Mischfuttermittelhersteller und -händler in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit etwa 2.800 t des kontaminierten Ausgangserzeugnisses beliefert. Die betroffenen Betriebe wiederum belieferten mit ihren Produkten Höfe unter anderem in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg, wo die mit Dioxin verunreinigten Futtermittel dann unwissentlich von den Landwirten an ihre Tiere verfüttert wurden.
Die für die Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung zuständigen Stellen der Länder ermitteln derzeit, wie viele landwirtschaftliche Betriebe genau betroffen sind, wie die Warenströme verlaufen und welche Vertriebswege von Bedeutung sind. Vorsorglich wurden von den Länderbehörden sämtliche Betriebe gesperrt, die möglicherweise kontaminiertes Futter verfüttert haben, um zu verhindern dass von dort belastete Lebensmittel in den Handel gelangen. In den Betrieben werden Proben genommen und untersucht, außerdem werden bei Befunden mit Höchstwertüberschreitungen die entsprechenden Lebensmittel bis zum Einzelhändler zurückverfolgt und aus dem Verkehr gezogen.
Den zuständigen Behörden im Land Bremen ist derzeit kein hier ansässiger Legehennenhalter oder sonstiger landwirtschaftlicher Betrieb bekannt, der mit möglicherweise verunreinigtem Futter beliefert wurde.
Aufgrund des überregionalen Handels ist es aber nicht auszuschließen, dass sich noch Eier, die aus den betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben stammen, im häuslichen Bereich von Verbrauchern befinden. Aus diesem Grund haben die Länderbehörden aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf ihren jeweiligen Internetseiten die Stempelnummern solcher Eier veröffentlicht, von deren Verzehr abgeraten wird.
Aktuelle Angaben dazu finden Sie unter folgenden Links:
http://www.ml.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=1810&article_id=93105&_psmand=7
http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/presse/presse_aktuell/presse110104.php
Weitere Hintergrundinformationen zum Thema Dioxin in Lebensmitteln können auch auf den Internetseiten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittel¬sicherheit sowie des Bundesinstituts für Risikobewertung abgerufen werden:
http://www.bvl.bund.de/
http://www.bfr.bund.de/
Hier geht es zur Pressemitteilung der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales.