Der Buntes-Tor-Chor begrüßte die rund 100 Gäste, die anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Behandlungszentrums Buntes Tor gekommen waren. "Weil wir gerne singen und weil wir um die heilende Wirkung von Musik wissen" hieß der Chor die Gäste willkommen. Das Zentrum "Buntes Tor" eröffnete vor 15 Jahren seine Türen als erste sozialpsychiatrische Beratungsstelle mit Institutsambulanz und Tagesklinik. Heute ist sie eine von fünf Beratungsstellen, die es in Bremen gibt. Damals betrat das Zentrum mit inhaltlicher und personeller Verknüpfung von ambulanter und tagesklinischer Arbeit Neuland. Das Land Bremen hatte in der Zeit des Jahrtausendwechsels den Weg eingeschlagen, die psychiatrischen Versorgung weiterzuentwickeln und sie mehr und mehr zu regionalisieren.
Bis dahin war die gesamte Akutbehandlung weitgehend in Bremen Ost zentriert, lediglich die Sozialpsychiatrischen Dienste waren in den 5 Bremer Versorgungsbezirken Süd, Mitte, Ost, West und Nord vertreten. Daneben gab es eine Tagesklinik im Bremer Westen und eine im Osten. Das Behandlungszentrum Süd wurde dann als erstes integriertes Behandlungszentrum 2001/2002 etabliert. Der Sozialpsychiatrische Dienst, die Tagesklinik mit einem Akutbereich, in dem auch Menschen in akuten Krisen an 7 Tagen in der Woche versorgen konnte und die psychiatrische Institutsambulanz (PIA) wurden zu einem Behandlungszentrum integriert.
Seitdem können im Zentrum "Buntes Tor" auch Patientinnen und Patienten behandelt werden, die wegen der akuten Krankheitssymptomatik sonst vollstationär behandelt wurden. Dem Zentrum kam somit die Vorreiterrolle zu – wie wir heute wissen – mit großem Erfolg!
Neben Jens Reimer, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Psychosoziale Medizin, Olaf Kuhnigk, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentrum für psychosoziale Medizin und Jörg Utschakowski, Psychiatriereferent der Gesundheitsbehörde gehörte Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt zu den Ehrengästen.
Die Senatorin gratulierte dem Zentrum "Buntes Tor", allen Beteiligten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich zu diesem tollen Jubiläum. Sie betonte, dass Bremen ambulante und wohnortnahe psychiatrische Versorgung wichtig sei, die gleichzeitig eine Reduzierung stationärer Angebote nach sich zieht. "Unser Ziel ist, dass psychisch erkrankte Menschen in ihrem Umfeld bleiben und möglichst wenige stationär behandelt werden müssen. Wichtig hierfür sind konstante Bezugspersonen die Halt geben um in einer Lebenskrise wieder selbstbestimmt handeln zu können" so Quante-Brandt.
Mit engmaschigen Netzwerken, in denen Ärztinnen und Ärzte, Kliniken, ambulanten psychiatrische Dienstleister, Tagesstätten und Vereine gemeinsam eine Infrastruktur ermöglichen, soll den betroffenen Menschen Hilfe angeboten werden, möglichst selbstbestimmt zu leben. In diesem Zusammenhang lobte die Senatorin, dass Regionalkonferenzen im Bremer Süden wieder belebt wurden und sich in diesem Rahmen für eine intensive Kooperation der Leistungserbringer einsetzen. Besonders soll für schwer psychisch kranke Menschen, mit komplexen Hilfebedarfen ein angemessenes Angebote in der Region geschaffen werden.