Die deutsche Meeresforschung stärken – das ist das Ziel der Deutschen Allianz für Meeresforschung, die auf der Sitzung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz GWK am vergangenen Freitag (3.Mai 2019) beschlossen wurde. Mit der vom Bund und von den fünf norddeutschen Ländern (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) einzurichtenden Allianz wollen die Länder ihre Kompetenzen bündeln.
„Mit der Deutschen Allianz für Meeresforschung wollen wir die Kooperation und Koordination in deutschen Meereswissenschaften noch ausweiten, mit dem Ziel, die internationale Spitzenposition zu sichern und weiter auszubauen, sagte Bremens Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt, die aktuell auch GWK-Vorsitzende ist. „Die norddeutschen Länder und der Bund ziehen an einem Strang, um die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen, Zukunftsfragen der Meeresforschung auf höchstem Standard zu beantworten. Wir wollen die Standorte der Ozean-, Küsten- und Polarforschung in Norddeutschland stärker vernetzen, um gemeinsame Strategien für Forschung und Infrastrukturen zu entwickeln.“
Bund und Länder werden dafür gemeinsam bis zum Jahr 2022 mehr als 56 Millionen Euro bereitstellen. Der Bund übernimmt 80 Prozent, die Länder 20 Prozent. Der Anteil des Landes Bremens für den Aufbau der Deutschen Allianz Meeresforschung beträgt für die vier Jahre insgesamt 2,25 Millionen Euro.
Senatorin Quante-Brandt betonte weiter: „Schon jetzt sind die norddeutschen Länder auf dem Gebiet der Meeresforschung herausragend. In den fünf Bundesländern konzentriert sich nahezu die gesamte deutsche Meeresforschung. An Universitäten sowie den außeruniversitären Instituten wie Helmholtz-Zentren, Leibniz- und Max-Planck-Instituten wird auf international höchstem Niveau geforscht. Das Wissen der deutschen Meeresforschung wird zu einem einzigartigen neuen und international sichtbaren Forschungsverbund zusammengefasst.“
Die Meereswissenschaft, inklusive der Küsten-, Klima- und Polarforschung, ist einer der großen forschungspolitischen Bereiche, in denen sich die Zukunft der kommenden Generationen entscheidet. Die Veränderungen der Atmosphäre und der Meeresumwelt werden - bedingt durch einen Anstieg des Meeresspiegels - an den Küsten zu tiefgreifenden Veränderungen führen. Aber auch wirtschaftliche Aspekte spielen eine immer größere Rolle: Offshore-Windkraft, Tiefseebergbau, zunehmender Verkehr auf den Meeren schaffen einerseits Arbeitsplätze, lassen aber neue Probleme entstehen. Schadstoffbelastung, Verschmutzung durch Plastik und Überfischung der Meere nehmen stetig zu. In der Deutschen Allianz für Meeresforschung werden alle relevanten Meeresforschungseinrichtungen vertreten sein, um gemeinsam Konzepte für diese bestimmenden Zukunftsthemen der nächsten Jahre zu entwickeln.