Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) lud vom 4. bis 7. September zu einem internationalen Wissenschaftskongress über die Auswirkungen von Klimawandel und Umweltveränderungen in Küstenzonen. Die renommierte "ECSA"-Konferenz findet seit 1971 einmal im Jahr an wechselnden Orten statt und kommt jetzt auf Initiative des ZMT erstmals nach Bremen.
Der Mensch verursacht den globalen Wandel und ist zugleich stark von ihm betroffen. Klimawandel und regionale Umweltveränderungen haben oft dramatische Auswirkungen auf Ressourcen und Ökosystemleistungen, was wiederum die Lebensgrundlage der Menschen, Tiere und Pflanzen in Küstenregionen immens beeinflusst.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen vor der Frage: Welche Einflüsse sind menschengemacht, welche natürlicher Art, und wie groß sind deren jeweilige Anteile? In der Forschung sind deshalb inter- und transdisziplinäre Ansätze wichtiger denn je, um die komplexen Folgen für Mensch und Umwelt zu verstehen und so die Basis für eine nachhaltige Nutzung zu schaffen.
Bremens Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt hielt zur Eröffnung des Symposiums ein Grußwort. Darin sagte sie: "Die Küstengebiete sind hochdynamische und empfindliche Ökosysteme. Sie sind auch sehr empfindliche Ökosysteme, die es zu schützen gilt." Weiter sagte sie: "Küstenforschung leistet einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Küstensysteme und deren Dynamik. Wir brauchen eine breite Palette wissenschaftlicher Disziplinen, um die komplexen Fragen zu beantworten."
Auf dem 56. ECSA-Kongress treffen sich internationale Forscherinnen und Forscher verschiedenster Disziplinen zum fachlichen Austausch über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und das Management von Küstenmeeren und Flussmündungen in einer sich rapide verändernden Welt. Das Tagungsprogramm ist breitgefächert: In mehr als 320 Vorträgen und 220 Postern werden Fragestellungen aus den Fachrichtungen Biogeochemie, Ökologie, Hydro- und Sedimentdynamik und Sozioökonomie behandelt.
Foto: Jan Meier, ZMT