Die Universität Bremen gehört zu den bundesweit 64 Hochschulen, die von einer zusätzlichen Förderrunde der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern profitieren. Sie wurden von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz GWK ausgewählt. Die Universität Bremen wirbt damit zum dritten Mal erfolgreich Gelder in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ein. Im Rahmen einer zusätzlichen Förderrunde erhält das Projekt „Strukturentwicklung für die Berufsschullehrerbildung" (SteBs) 1,4 Millionen Euro. Federführend ist das Institut Technik und Bildung (ITB) in Kooperation mit dem Projekt "Schnittstellen gestalten".
Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt, die derzeit Vorsitzende der GWK ist, gratuliert der Universität Bremen zum Erfolg "Die Universität Bremen hat sowohl in der Berufsschullehrerausbildung und in der Entwicklung digitaler Kompetenzen sehr viele positive Ansätze, die nun durch die Bund-Länder-Vereinbarungen verstärkt werden können. Mit der gewählten Schwerpunktsetzung wenden wir uns noch einmal explizit den wichtigen Zukunftsthemen Digitalisierung in der Lehrerbildung und Lehrerbildung an beruflichen Schulen zu."
Der Konrektor für Lehre und Studium, Thomas Hoffmeister, betont: "Dieser erneute Erfolg stärkt die Lehrerbildung als Querschnittsaufgabe an der Universität Bremen. Die Initiative wird einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass wir unsere Lehramtsstudierenden sowohl im berufsbildenden als auch im allgemeinbildenden Lehramt insbesondere an der Schnittstelle ‚Bildung in der digitalen Welt‘ zukunftweisend professionalisieren."
An der Universität Bremen hat die Ausbildung für die allgemeinbildenden sowie die berufsbildenden Schulen eine lange Tradition. Beide Bereiche verlaufen bislang allerdings weitgehend getrennt voneinander; das wird sich in Zukunft mit dem neu eingeworbenen Projekt ändern. Im Förderzeitraum von vier Jahren (Förderbeginn: 1.1.2020) werden Synergie-Effekte zwischen beiden Fächern systematisch auf- und ausgebaut. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Schnittstelle "Bildung in der digitalen Welt". "Im Bereich der Digitalisierung konnten wir in der Berufsbildung bereits tragfähige Konzepte entwickeln und vielfältige Erfahrungen sammeln. Mit dem Projekt SteBS lassen sich diese jetzt gezielt mit Ansätzen und Erkenntnissen aus dem allgemeinbildenden Lehramt verknüpfen: Allgemein- und Berufsbildung lernen voneinander", sagt Professor Falk Howe, Sprecher des ITB.
Ziel: Weiterentwicklung der Lehrerbildung
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Weiterentwicklung der Lehrerbildungsstrukturen: Praxisphasen werden zu einem durchgängigen Element des Lehramtsstudiums, eine disziplinübergreifende Kooperation zwischen beruflichen und allgemeinbildenden Fächern wird initiiert und die phasenübergreifende Zusammenarbeit zwischen der universitären ersten sowie der schulischen zweiten (Referendariat) und dritten Phase (Fort- und Weiterbildung) der Lehrerbildung verstärkt. Ein besonderer Fokus liegt dabei zusätzlich auf der Förderung von digitalen Kompetenzen sowie von Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität.
2018 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen, die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" ab 2020 um eine neue Förderrunde in Höhe von 79 Millionen Euro mit den Schwerpunkten "Digitalisierung in der Lehrerbildung" und/oder "Lehrerbildung für die beruflichen Schulen" zu ergänzen.
Das 18-köpfige Auswahlgremium setzt sich zusammen aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Studierendenschaft und der schulpraktischen Professionalisierung sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und der Länder. In die Beratungen gingen zudem externe Gutachten von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein.
Bund und Länder haben 2013 die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" als gemeinsames Bund-Länder-Programm für zehn Jahre beschlossen. Der Bund stellt ein Gesamtfördervolumen von bis zu 500 Millionen Euro bereit.