Die Flüchtlingskrise beherrscht nach wie vor die politische Diskussion. Doch geht es hier wirklich noch um das leibliche Wohl der Migrantinnen und Migranten? Wie krank macht Flucht? Und wie lässt sich den Betroffenen am besten helfen? Diese und weitere Fragen thematisieren und diskutieren das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS, die Universität Bremen und die Universität Istanbul auf der internationalen Konferenz zu Migration, Gesundheit und Ethik vom 8. bis 9. September 2016 im Haus der Wissenschaft.
Die Konferenz findet unter Schirmherrschaft der Bremer Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Eva Quante-Brandt, statt. "Nicht nur die Integration von geflüchteten Menschen ist eine Herausforderung für die Gesellschaft, sondern auch ihre gesundheitliche Versorgung", sagt die Senatorin. "Sie beschränkt sich nicht nur auf die Impfvorsorge. Es geht zum Beispiel auch um die gesundheitliche Versorgung von Schwangeren, um die ambulante und stationäre Behandlung von Krankheiten oder um die therapeutische Aufarbeitung von psychischen Problemen aufgrund traumatischer Erfahrungen. Dafür sind interkulturelle Kompetenzen notwendig, die für geflüchtete Menschen eine zugängliche und qualitativ gute Gesundheitsversorgung gewährleisten."
Genau diese Kompetenzen stehen im Fokus der wissenschaftlichen Konferenz. In den Sessions geht es daher unter anderem um die aktuelle gesundheitliche Versorgungssituation der syrischen Flüchtlinge in der Türkei und Deutschland, rechtliche und ethische Fragen sowie Strategien zur Überwindung von sprachlichen oder religiösen Hürden bei der Behandlung in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems.