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Mpox (früher Affenpocken)

Impfstoffflasche mit Aufschrift MPOX Vaccine wird von einer Hand mit blauem sterilen Handschuh gehalten. Im Hintergrund befinden sich Reagenzgläser in unterschiedlichen Farben.

Mpox ist eine Zoonose, d.h. eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare virale Infektionskrankheit. Die Erkrankung wird ausgelöst durch das Monkeypox-Virus (MPXV) aus der Gattung Orthopoxvirus. Das Virus ist verwandt mit den klassischen Pockenviren (Variola-Virus) und den ebenfalls als Zoonose bekannten Kuhpockenviren Monkeypox-Viren sind ursprünglich bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Vor 2022 wurden humane Fälle von Mpox selten und mit geringen Fallzahlen außerhalb von west- und zentralafrikanischen Ländern gemeldet. Der erste Fall in Deutschland wurde am 20. Mai 2022 bestätigt. Das Monkeypox-Virus (MPXV) weist zwei genetische Kladen (I und II) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 geht auf Klade IIb zurück. Infektionen der Klade I hingegen wurden bislang nahezu ausschließlich in West- und Zentralafrika beobachtet, darunter in der Demokratischen Republik Kongo (DRK).

Bitte beachten Sie die Impfhinweise der Ständigen Impfkommission unter Impfempfehlung der STIKO

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zu den Mpox, sowie weiterführende Links.

Die Impfung gegen Mpox/Affenpocken wird aktuell nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Eine Impfung anderer Bevölkerungsgruppen ist, basierend auf der aktuellen Risiko-Nutzen-Bewertung, nicht notwendig und nicht empfohlen. Die STIKO empfiehlt die Impfung mit Imvanex / Jynneos. Für die folgenden Personengruppen ist eine Impfung empfohlen:
1) Menschen ≥ 18 Jahre, die keine Symptome einer Mpox Erkrankung haben, aber

  • enge körperliche Kontakte über nicht intakte Haut oder über Schleimhäute (z.B. sexuelle Kontakte, zwischenmenschliche Kontakte von Familienangehörigen) oder längerer ungeschützter face-to-face-Kontakt <1m mit einer an Mpox/Affenpocken erkrankten Person (z.B. Haushaltskontakte) hatten.
  • Nach engem Kontakt ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe, FFP2-Maske/medizinischer Mund-Nasenschutz und Schutzkittel) zu einer Person mit einer bestätigten Mpox-/Affenpockenerkrankung, ihren Körperflüssigkeiten oder zu kontaminiertem potenziell infektiösen Material (z.B. Kleidung oder Bettwäsche von Erkrankten) in der medizinischen Versorgung.
  • Personal in Laboratorien mit akzidentiell ungeschütztem Kontakt zu Laborproben, die nichtinaktiviertes Mpox-/Affenpockenmaterial enthalten
  • insbesondere, wenn Virusanreicherungen in Zellkulturen vorgenommen werden.

2) Menschen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko. Dazu gehören:

  • Männer ≥18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln.
  • Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben, die Orthopockenmaterial enthalten, ausübt und nach individueller Risikobewertung durch den Sicherheitsbeauftragten als infektionsgefährdet eingestuft wird.

Aktuelle Informationen können hier auch den Seiten des Robert-Koch-Instituts entnommen werden.

Eine Übertragung von Affenpockenviren von Mensch zu Mensch wird vor allem bei engen Kontakten beobachtet, auch im Rahmen sexueller Aktivitäten und im familiären Kontext, insbesondere bei Kindern.
Die Übertragung erfolgt durch den direkten Kontakt von Haut oder Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten oder den typischen Hautveränderungen (sog. Pockenläsionen), wobei sowohl Bläscheninhalt als auch Schorf infektiös sind.

Die Eintrittspforte für das Virus sind häufig kleine Hautverletzungen sowie insbesondere alle Schleimhäute. Infizierte sind ansteckend, solange die Läsionen nicht vollständig abgeheilt sind, d.h. meist zwei bis vier Wochen lang.

Eine Übertragung über kontaminierte Gegenstände wie z. B. Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder in speziellen Fällen durch Oberflächen, die durch den Kontakt mit infektiösem Schorf oder Pockenbläscheninhalt einer infizierten Person mit dem Virus kontaminiert wurden, ist bisher vor allem in Endemiegebieten beschrieben worden. Bisher liegen jedoch keine Hinweise dafür vor, dass dieser Übertragungsweg im internationalen Ausbruch seit Mai 2022 eine größere Bedeutung hat.

Weitere Übertragungswege sind theoretisch denkbar, wie beispielsweise durch große respiratorische Tröpfchen bei face-to-face-Kontakt denkbar. Zweifelsfrei belegt ist eine solche Übertragungen bislang jedoch nicht.
In Endemiegebieten kann es darüber hinaus auch zur Übertragung vom Tier auf den Menschen kommen. Die Übertragung kann durch Kontakte zu infizierten Tieren, aber auch durch den Umgang mit Fleisch infizierter Tiere erfolgen.

Die Infektion äußert sich häufig durch Auftreten eines oder mehrerer unspezifischer Symptome wie
[LIST Fieber,; Schüttelfrost,; Muskelschmerzen,; Kopfschmerzen]
Bei mehr als der Hälfte der Fälle tritt eine oft schmerzhafte Schwellung der Lympfknoten auf.

Typisch für Mpox sind Hautläsionen, die aber nicht bei allen Fällen erkennbar auftreten müssen. Die Hautläsionen sind eine Art Bläschen oder Pusteln, die überall auftreten können, am häufigsten jedoch im Bereich der Infektionspforte.

Die Krankheit verläuft bei Erwachsenen oft mild bis moderat. Allerdings kann es auch zu komplizierten Verläufen mit Bildung von schmerzhaften Gewebedefekten und dem Absterben von Gewebe kommen. Die betroffenen Stellen sind dabei anfällig von weiteren Erregern infiziert zu werden. Bei sehr jungen Patient:innen und Schwangeren sind in den Endemiegebieten auch eine Beteiligung von Organen beschrieben worden, die sogar zum Tode geführt haben.

Neugeborene, Kinder, Schwangere, Menschen über 60 Jahre, hochaltrige Menschen und Menschen Vorerkrankungen, die eine Immunschwäche bedingen sind besonders gefährdet, schwer an Mpox zu erkranken.

Das höchste Übertragungsrisiko geht von den Haut- bzw. Schleimhautläsionen aus. Personen mit Mpox sollten auf enge Körperkontoakte/jeglichen Sex (oral, anal, vaginal) verzichten und die Läsionen so weit wie möglich mit Kleidung oder Verbänden abdecken, solange ein Übertragungsrisiko besteht.

Darüber hinaus ist den Weisungen des Gesundheitsamtes Folge zu leisten. So kann das Gesundheitsamt anordnen, dass sich die jeweils Infizierten in Isolation begeben müssen. Das heißt die Infizierten müssen zuhause bleiben und dürfen keinen Kontakt zu anderen Personen haben. Die Isolation wird in der Regel für 21 Tage angeordnet.
Beobachten Sie Ihre Symptome genau und informieren Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin, wenn es Ihnen schlechter geht.
Im Notfall rufen Sie immer den Rettungsdienst unter 112.

Das Gesundheitsamt wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen und mit Ihnen die Isolation genau besprechen. Außerdem werden Sie zu Ihren Kontaktpersonen befragt, die sich ggf. ebenfalls in Quarantäne begeben müssen.

Das Robert-Koch-Institut gibt an, dass viele Übertragungen offenbar über sexuelle Aktivitäten stattgefunden haben. Hiervon betroffen sind bislang vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Bei Mpox handelt es sich aber nicht um eine rein sexuell übertragbare Krankheit. Auch können selbstverständlich alle Geschlechter erkranken.

Um Infektionen zu vermeiden, sollten vor allem Kontakte zu Infizierten vermieden werden. Da eine Übertragung nur durch engen körperlichen Kontakt möglich ist, ist die Gefahr der Ansteckung im öffentlichen Raum sehr gering.

Durch die Impfung enger Kontaktpersonen kann eine Ansteckung mit Mpox auch nach einem Kontakt noch verhindert werden. Dadurch kann die Erkrankung der Kontaktpersonen und die Verbreitung des Virus verhindert werden. Außerdem schützt die Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf.

Man geht davon aus, dass Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden, aufgrund einer Kreuzimmunität auch einen Schutz gegen Mpox aufweisen. Trotz der mit der Zeit nachlassenden Wirkung der Pockenimpfung, schätzt man auf der Basis von Studienergebnissen, dass eine vorangegangene Pockenimpfung einen Schutz von 85 % gegenüber Mpox vermittelt. Vor schweren Krankheitsverläufen ist man noch besser geschützt. Die STIKO empfiehlt daher für Personen, die bereits gegen Pocken geimpft sind, nur eine 1-malige Impfung mit Imvanex.

Sollten bei Ihnen die oben beschriebenen Symptome auftreten, vermeiden Sie Kontakte zu anderen Personen und informieren Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin.

Im Gesundheitsamt Bremen gibt es darüber hinaus ein anonymes Testangebot. In Bremerhaven vermittelt das Gesundheitsamt eine Testmöglichkeit. Weitere Informationen finden Sie unten.

Für den Fall, dass Sie sich mit Mpox infiziert haben und keine eigene Wohnung haben, wird Ihnen eine Unterkunft gestellt, in der Sie in der Zeit bis zur Genesung leben können. Hier werden Sie kostenlos mit Lebensmitteln versorgt.

Sollten Sie Suchtmittel oder Alkohol konsumieren, bekommen Sie in der Unterkunft substituierende Mittel. Selbstverständlich gibt es auch medizinische Hilfe in der Unterkunft.

In Bremen gibt es anonyme Beratungs- und Testangebote:

  • Anonyme Beratung und Testung
    Gesundheitsamt Bremen - Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit
    Tel: +49 (0) 421 361 15121
    sexuellegesundheit@gesundheitsamt.bremen.de
    Sprechzeiten:
    Montag bis Mittwoch: 09:00 - 12:00 Uhr
    Donnerstag: 14:00 - 18:00 Uhr
  • Anonyme Beratung
    Rat & Tat - Zentrum für queeres Leben e.V.
    Tel: +49 (0) 421 704170
    beratung@ratundtat-bremen.de
    Sprechzeiten:
    Montag und Mittwoch: 11:00 - 13:00 Uhr
    Dienstag und Donnerstag: 15:00 - 17:00 Uhr

In Bremerhaven gibt es ein anonymes Beratungs- und Testangebot:

Gesundheitsamt Bremerhaven - Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit
Tel: +49 (0) 471 590 2160
Sprechzeiten:
Montag bis Donnerstag: 11:00 - 12:00 Uhr

Das Ausrufen einer solchen Notlage ermöglicht es den betroffenen Ländern weitergehende Maßnahmen zu ergreifen, z.B. hinsichtlich der Impfstoffverfügbarkeit und dem Ausbau diagnostischer Kapazitäten. Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten stuft das Risiko für Europa derzeit als "gering" ein. In Deutschland wurden noch keine Mpox-Fälle durch die genetische Klade I nachgewiesen. Das RKI geht aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus. Allerdings wird die Situation sehr genau beobachtet.

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