Hospiz und Palliativversorgung - Versorgung am Lebensende
Im Land Bremen sind seit 1990 viele Möglichkeiten entstanden, wie sterbende Menschen und ihre beteiligten An- und Zugehörigen begleitet und versorgt werden können. Ehrenamtliche und professionelle Akteur:innen haben die heute vorhandenen Versorgungsmöglichkeiten im ambulanten und stationären Bereich maßgeblich entwickelt und aufgebaut - und sie tun dies weiterhin. Auch ihnen ist es zu verdanken, dass das Thema „Sterben und Tod“ in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Derzeit gibt es im Land Bremen mehrere Hospizdienste, zwei Palliativstationen, fünf stationäre Hospize für Erwachsene sowie diverse ambulante Versorgungsangebote, darunter auch spezialisierte Dienste und eine Palliativlotsin.
Im Veranstaltungsbereich finden in Bremen jährlich die Messe „Leben und Tod“ statt sowie die Bremer Hospiztage. Auch werden spezielle Fachtage zu diesem Themenbereich organisiert.
Insgesamt können wir in Bremen auf eine gesellschaftlich etablierte Hospizkultur blicken, mit zahlreichen engagierten professionell und ehrenamtlich Wirkenden. Das Sterben als Teil des Lebens ist damit ein Thema, das heute in breiter Öffentlichkeit lebendig diskutiert wird und so an positiver Resonanz gewinnt.
Hospizarbeit und Palliativversorgung findet sowohl in ambulanten als auch stationären Strukturen statt. Die Arbeit in Gremien ist zudem elementarer Bestandteil eines stetigen fachlichen und praxisbezogenen Wissensaustausches und der Vernetzungsaktivitäten in Bremen.
Der Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V. (HPV Bremen e.V.) ist die Dachorganisation für im Land Bremen tätige Gruppen, Vereine, Einrichtungen und Institutionen, die sich um ein würdevolles Sterben bemühen. Er fördert hospizliche Arbeit in Bremen, gibt den Hospiz- und Palliativ-Wegweiser heraus und organisiert die Bremer Hospiztage.
Als Träger des Hospiz- und Palliativ-Netzwerkes Bremen (HPN) übernimmt der HPV Bremen e.V. auch Koordinierungsaufgaben im Rahmen eines lokalen Netzwerks nach § 39d des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V). Regelmäßige Netzwerktreffen des HPN Bremen dienen dazu, auf systemischer Ebene auf die stadtbremische Hospiz- und Palliativversorgung zu schauen. Ziel der Netzwerkarbeit ist es, Schnittstellenprobleme in der regionalen Versorgung zu minimieren, Absprachen unter Versorgenden zu verbessern sowie Fort- und Weiterbildungsangebote und den Zugang zu den Versorgungsangeboten bekannter zu machen; das heißt, die hospizliche und palliative Versorgungsqualität vor Ort zu verbessern.
Der HPV Bremen ist zudem Mitorganisator und Mitglied des Runden Tisches Hospiz- und Palliativversorgung im Land Bremen, langjähriger Kooperationspartner der für den Bereich Pflege zuständigen Behörde und Netzwerker in der hospizlichen Versorgungslandschaft.
Adresse: Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V.
Sankt-Jürgen-Straße 160, 28203 Bremen
Telefon: 0421 7949457
Internet: https://www.HPV-Bremen.de
Auf der Internetseite des HPV Bremen e.V. erhalten Sie insbesondere im „Hospiz- und Palliativ-Wegweiser für das Land Bremen“ weiterführende Informationen über ambulante Versorgungsmöglichkeiten am Lebensende in Bremen, wie:
- Ambulante Hospizdienste für Erwachsene
- Ambulante Hospizdienste für Kinder
- Ambulante Palliativdienste für Erwachsene (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung SAPV nach § 37b SGB V)
- Ambulante Palliativdienste für Kinder (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung SAPV nach § 37b SGB V)
- Palliativlotsin
Zudem finden Sie dort Informationen über weitere Mitglieder, wie z.B. dem Förderverein Palliativstation am Klinikum Links der Weser e.V. und der Löwenherz Akademie.
Unter bestimmten Voraussetzungen können schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase stationär versorgt und begleitet werden. Dafür gibt es im Land Bremen fünf stationäre Hospize sowie zwei Palliativstationen:
- Palliativstation am Klinikum Links der Weser (Kattenturm)
- Hospiz Brücke (Walle)
- Hospiz Lilge-Simon-Stift (Bremen-Nord)
- Hospiz Sirius (Arsten)
- Andreas-Hospiz (Horn-Lehe)
- Haven Hospiz (Bremerhaven)
- Palliativstation im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark (Bremerhaven)
Ausführliche Informationen finden Sie insbesondere im „Hospiz- und Palliativ-Wegweiser für das Land Bremen“ auf der Internetseite des HPV Bremen e.V.
Die Betreuung von Sterbenskranken erfordert eine besondere Schulung oder Ausbildung. Insbesondere die ambulanten Hospizdienste bieten regelmäßig Schulungen für Personen an, die sich ehrenamtlich in einem Hospizdienst, einem stationären Hospiz oder auf einer Palliativstation engagieren möchten. Im klinischen Bereich finden für Ärzt:innen und Pflegende regelmäßig spezielle Fort- und Weiterbildungsaktivitäten statt.
Weiterführende Qualifizierungsangebote gibt es an der Löwenherz-Akademie, auf der Messe „Leben und Tod“ und für Koordinator:innen beim HPV Bremen e.V. - An der Hochschule Bremen wird zudem ein (Master-) Studiengang Palliative Care angeboten.
Der Runde Tisch Hospiz- und PalliativVersorgung im Land Bremen (RTHP) ist im Jahr 2012 als offenes und unabhängiges Gremium mit fachlicher Expertise im Bereich der hospizlichen und palliativen Versorgungslandschaft in Bremen gegründet worden. Er tagt i.d.R. jährlich. Der Kreis der Teilnehmenden des RTHP setzt sich dabei zusammen aus
- den senatorischen Dienststellen Gesundheit und Soziales und dem Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V. als Koordinatoren,
- Vertreter:innen der Träger von Hospiz- und Palliativversorgung (Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen, Hospize und Hospizdienste),
- Vertreter:innen aller Betroffenen (Patientenfürsprecher, , Bremer Seniorenvertretung, Pflegefachpersonen),
- Vertreter:innen der beteiligten Institutionen und Berufsverbände (Krankenhausgesellschaft, Hausärzteverband, Kirchen, Amt für Soziale Dienste, Aus-, Fort- und Weiterbildungsträger, Hochschule Bremen, Messe Leben und Tod, etc.),
- Vertreter:innen der Kranken- und Pflegekassen.
Über den RTHP kommen Versorgende der Hospizarbeit und Palliativversorgung mit kommunalen Vertreter:innen in einen direkten Austausch.
Die Arbeit des RTHP wendet sich dabei aktuellen Fragestellungen in Bereichen hospizlicher und palliativer Versorgung zu. Das Gremium hat u.a. das Ziel, für die regionalpolitische Ebene gemeinsame Empfehlungen zu erarbeiten, bezogen auf die Weiterentwicklung der hospizlichen Begleitung und Palliativversorgung pflegebedürftiger Menschen. Dies beinhaltet, eine würdevolle Begleitung, Versorgung und Betreuung in der letzten Lebensphase überall dort zu ermöglichen, wo Menschen in Bremen leben.