Im Land Bremen wurde der Grundstein für ein dreijähriges Bundesmodellprojekt zur Umstiegsberatung aus der Sexarbeit gelegt. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert insgesamt fünf Projekte in Deutschland – darunter auch in Bremen und Bremerhaven. Das Projekt zielt darauf ab, Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern realistische und nachhaltige Perspektiven zum eigenverantwortlichen Erwerb des Lebensunterhalts außerhalb der Sexarbeit zu eröffnen. „Der Weg in die Sexarbeit beginnt häufig mit Armut und fehlender Existenzsicherung. Deshalb muss der Weg aus der Sexarbeit auch berufliche Perspektiven aufzeigen“, sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.
Das Projekt wird unter Federführung des Stabsbereichs Frauen bei der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz in Kooperation mit den Beratungsstellen „Nitribitt e.V.“ in Bremen und „Marie“ von der AWO Bremerhaven durchgeführt. Die Initiative unterstützt Frauen dabei, sich beruflich zu orientieren, vermittelt Sprachkurse sowie Umschulungs- und Ausbildungsmaßnahmen und hilft bei der Wohnungssuche und gesundheitlichen Fragen. Darüber hinaus berät das Team der Beratungsstellen in Fragen rund um das Thema Finanzen, Schulden und zur Existenzsicherung für ein selbstbestimmtes Leben. Ein Dolmetscherservice steht ebenfalls zur Verfügung, um die Beratungsangebote möglichst niederschwellig und mehrsprachig zu gewährleisten. Auch bei der Anerkennung von Schulabschlüssen oder bei emotionalen und seelischen Problemen unterstützen die Beratungsstellen.
Das Angebot ist kostenlos und freiwillig und die Beratungsteams bei „Nitribitt e.V.“ und „Marie“ unterstützen Interessierte dabei, die eigenen Ziele zu definieren und einen gemeinsamen Weg zu finden, diese zu verwirklichen.
Weitere Infos unter Umstieg Bremen und Umstieg Bremerhaven